Rapid-Fans
GEPA/David Bitzan
Bundesliga

Bei Rapid hängt der Haussegen schief

Der Trainerwechsel bei Rapid hat die erhoffte Wirkung verfehlt. Auch im zweiten Ligaspiel unter Interimstrainer Stefan Kulovits prolongierten die Hütteldorfer mit dem 0:1 gegen den WAC ihre sieglose Serie, die fünf Pflichtspiele umfasst. Vor dem Wiener Derby bei der Austria am Sonntag hängt der Haussegen schief. „Jetzt sind auch die Spieler in der Verantwortung, sie müssen Tacheles untereinander reden“, forderte der 42-jährige Nachfolger von Robert Klauß.

Rapid fand vor 17.990 Zuschauern im Allianz Stadion zwar gut in die Partie, konnte sich in der Folge aber nur wenig Topchancen erarbeiten. Während bei diesen die Effizienz fehlte, ist die Ungenauigkeit auf dem Weg zum letzten Pass das größere Problem. „Die Königsdisziplin ist, Torchancen rausspielen, das gelingt uns momentan zu wenig. Im letzten Drittel treffen wir zu viele falsche Entscheidungen, wollen etwa zu schnell den entscheidenden Pass spielen. Das ist die Leichtigkeit, die momentan fehlt“, meinte Kulovits.

Am anderen Ende des Spielfeldes werden Fehler sofort bestraft. „Wir haben uns sehr schlecht verhalten bei einem Zweikampf an der Mittellinie, das darf einfach nicht sein, dass wir diesen nicht auf unsere Seite ziehen“, sagte Kulovits. Danach ging es für die Kärntner schnell nach vorn, und nach Diabate-Hereingabe avancierte mit David Atanga (63.) wie auch im ÖFB-Cup-Finale am Donnerstag ein „Joker“ zum Matchwinner. „Das in der zweiten Hälfte war zu wenig, es muss sich sehr viel ändern“, sagte Tormann Niklas Hedl.

Cupsieger WAC im Höhenflug

Der WAC darf weiter vom Gewinn des Doubles träumen. Die Wolfsberger setzten sich drei Tage nach dem erstmaligen Triumph im ÖFB-Cup in der siebenten Runde der Meistergruppe der Bundesliga bei Rapid knapp mit 1:0 durch und haben weiter nur drei Punkte Rückstand auf die Spitze.

„Einstellung hinterfragen“

Kein Wunder bei vier Niederlagen in den jüngsten fünf Partien, in denen es nur beim ebenfalls enttäuschenden 0:0 zuletzt gegen Blau-Weiß Linz einen Punkt gab. „Die Einstellung von so manchem ist zu hinterfragen“, übte Hedl Kritik.

Auch Kulovits war ein bisschen verwundert, dass der ein oder andere Akteur vom Pfeifkonzert des Block West nach Spielschluss überrascht wurde. „Wenn alle das Herz gehabt hätten von Dominic Vincze wären wir nicht als Verlierer vom Platz gegangen“, vermutete Rapids Coach. Der 21-Jährige profitierte von der Personalmisere, spielte erst zum dritten Mal im Oberhaus, das erste Mal von Beginn an, und konnte überzeugen.

Rapid-Trainer Stefan Kulovits
APA/Max Slovencik
Interimscoach Kulovits spart nicht mit Kritik an seinen Spielern

„Knallharte Analyse“

Aufgrund der elften Ligasaisonniederlage Rapids gab es trotzdem einen schalen Beigeschmack. Kulovits versucht, mit einer „knallharten Analyse“ das Ruder herumzureißen, setzt nun aber auch in eine Aussprache innerhalb der Truppe große Hoffnungen. Vor allem ältere Akteure sollten dabei ihren Erfahrungsschatz einbringen.

„Es muss sich schleunigst etwas ändern, ich hoffe, dass im Derby eine Reaktion kommt“, sagte Kulovits. Da kehren immerhin Guido Burgstaller und Mamadou Sangare zurück. Auch der schon vor der Pause ausgetauschte Andrija Radulovic dürfte eine Alternative sein, zumal er laut Kulovits wohl nur eine leichte Gehirnerschütterung erlitten habe.