Emanuel Aiwu (Rapid) und Matthias Braunöder (Austria)
GEPA/David Bitzan
Bundesliga

Rapid trotzt Austria in Unterzahl Punkt ab

Austria und Rapid beenden die Saison 2021/22 der Admiral Bundesliga auf Augenhöhe – zumindest was die direkten Duelle angeht. Auch die vierte Saisonausgabe des Wiener Gipfels endete am Sonntag in der Generali Arena zum Abschluss der 30. Runde in der Meistergruppe mit 1:1 (0:1). Noah Ohio gelang in der 81. Minute der erlösende Ausgleich für die Gastgeber, nachdem ausgerechnet Rapids Torschütze zum 1:0, Bernhard Zimmermann, mit seinem Ausschluss die Austria zurück ins Spiel gebracht hatte.

Zimmermann hatte die Hütteldorfer vor 13.700 Zuschauern in der Generali Arena in Führung gebracht, kassierte aber nach einem verhöhnenden Torjubel Richtung Austria-Fans die Gelbe Karte. In der 58. Minute sah der 20-Jährige nach einem Foul zum zweiten Mal Gelb und musste vorzeitig in die Kabine. Die Austria nutzte die Überzahl zu einem Powerplay, wurde aber erst in der 81. Minute durch Ohio mit dem Ausgleich belohnt.

Durch die Punkteteilung im 336. Duell zwischen Violett und Grün-Weiß – es war die siebente in einem Wiener Derby in Folge – ist im Rennen um den wichtigen Endrang drei, der die Teilnahme an einer Europacup-Gruppenphase garantiert, weiterhin alles offen. Rapid liegt in der Bundesliga-Meistergruppe als Tabellendritter zwei Runden vor Schluss zwei Punkte vor der Austria und drei Zähler vor dem WAC.

Derby endet erneut remis

Zum vierten Mal in dieser Saison gibt es keinen Sieger im Wiener-Derby. Bernhard Zimmermann brachte Rapid in Führung und wurde später mit Gelb-Rot vom Platz geschickt. Der Austria gelang durch Noah Ohio in der 81. Minute noch der Ausgleich zum 1:1-Endstand.

Rapid trifft mit erster Chance

Das Match war in der Anfangsphase von leichten Vorteilen für die Austria, vor allem aber von längeren Verletzungsunterbrechungen gekennzeichnet. Rapids Filip Stojkovic und etwas später Austrias Marco Djuricin mussten nach harten Landungen länger behandelt und schließlich ausgewechselt werden. Dazwischen gab es relativ harmlose Schüsse von Aleksandar Jukic (15.) und Alexander Grünwald (33.), die für Paul Gartler kein Problem darstellten. Der Goalie hatte nach der Sperre von Niklas Hedl den Vorzug gegenüber Bernhard Unger erhalten.

Rapid ging mit der ersten Chance in Führung. Emanuel Aiwu luchste Vesel Demaku in einer gefährlichen Zone den Ball ab und spielte auf Kelvin Arase, dessen Stanglpass Zimmermann aus kurzer Distanz verwertete. Der 20-Jährige jubelte danach provokant vor dem Austria-Fansektor und sah dafür die Gelbe Karte. Eine Verwarnung, die in weiterer Folge noch große Auswirkungen auf den Ausgang der Partie haben sollte. Vorerst aber wirkte Rapid nach der Führung gestärkt, Austria-Goalie Patrick Pentz konnte einen Schuss von Marco Grüll erst im Nachfassen entschärfen (45.+2).

Rot bringt Austria Aufwind

Auch nach dem Seitenwechsel wurde es zunächst im Austria-Sechzehner brenzlig, als Christoph Knasmüllner von Pentz gerade noch am Abschluss gehindert wurde (54.). Vier Minuten später jedoch wurde der überraschend schnell von einer Bänderverletzung im Knöchel genesene Matthias Braunöder von Zimmermann gelegt, der Rapidler sah wegen des unnötigen Fouls die Ampelkarte und machte dadurch seinen Kollegen das Leben schwer.

Jubel von Rapids Bernhard Zimmermann vor dem Austria-Fansektor
GEPA/David Bitzan
Der provokante Jubel nach dem 1:0 hatte für Zimmermann in der zweiten Hälfte noch Folgen

Es folgte eine Druckphase der Austria. Der für Djuricin eingewechselten Ohio war nach Pass von Manfred Fischer schon an Gartler vorbei, traf anschließend aber das Tor nicht (64.). Zudem drehte Gartler einen Versuch von Can Keles über die Latte (69.), ein Jukic-Schuss wurde von Robert Ljubicic entscheidend abgefälscht (79.). Der hochverdiente Ausgleich fiel nur zwei Minuten später – Ohio musste nach Zusammenspiel von Jukic und Markus Suttner, der sein letztes Derby spielte, nur noch einschieben. Im Finish rettete Rapid den Punkt mit Mühe über die Zeit.

Stimmen zum Spiel:

Manfred Schmid (Austria-Trainer): „Die erste Hälfte war sehr zerfahren zu Beginn, es gab viele Unterbrechungen, Verletzungen. Danach waren wir besser im Spiel, kommen aber nach einem schweren Fehler im Mittelfeld in Rückstand. Nach dem Ausschluss von Rapid war es gefühlt ein Powerplay, da waren wir die klar bessere Mannschaft und hatten viele Chancen. Ich hatte das Gefühl, dass wir das Spiel noch drehen können, aber es ist leider nicht gelungen. Wir hatten Chancen, aber die muss man auch machen. Wir haben weiter eine gute Ausgangsposition, müssen aber auf uns schauen und unsere Spiele gewinnen.“

Ferdinand Feldhofer (Rapid-Trainer): „Es war ein turbulenter Start. Es passiert leider oft, dass wir in den ersten Minuten wechseln müssen. Stojkovic wird untersucht, man muss jetzt einmal abwarten. Wir haben dann gut ins Spiel gefunden, wenig zugelassen. Wir haben uns mit dem Tor belohnt, hatten durch Grüll und Knasmüllner noch Chancen, da haben wir es verabsäumt, das 2:0 zu machen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir Probleme haben. Nach dem Ausschluss hat sich das Spiel komplett gedreht. Dann müssen wir froh sein, dass wir einen Punkt mitnehmen. Wir haben dann nicht mehr so gut verteidigt. Es ist wieder die alte Leier, wieder ein 1:1.“

Admiral Bundesliga, Meistergruppe, 30. Runde

Sonntag:

Austria – Rapid 1:1 (0:1)

Wien, Generali Arena, 13.700 Zuschauer, SR Jäger.

Tore:

0:1 Zimmermann (38.)
1:1 Ohio (81.)

Austria: Pentz – Martins, Mühl, Galvao, Suttner – Braunöder, Demaku (46./Keles) – Jukic, Grünwald (69./Fitz), Fischer – Djuricin (36./Ohio)

Rapid: Gartler – Stojkovic (8./Schick), Hofmann, Wimmer, Moormann – Aiwu, Ljubicic – Arase (84./Oswald), Knasmüllner (62./Auer), Grüll (84./Kitagawa) – Zimmermann

Gelb-Rote Karte: Zimmermann (58./Foulspiel)

Gelbe Karten: Braunöder bzw. Schick, Hofmann, Aiwu, Ljubicic

Die Besten: Galvao, Braunöder, Suttner bzw. Aiwu, Ljubicic, Hofmann