Trainer Dietmar Kühbauer beim Training
APA/Robert Jäger
Bundesliga

Rapid vermisst Heimvorteil schon jetzt

Nach dem Einstieg ins Mannschaftstraining am Freitag startet der SK Rapid Wien in knapp zweieinhalb Wochen am 3. Juni mit dem Schlager auswärts gegen Titelverteidiger Red Bull Salzburg in die Meistergruppe der tipico-Bundesliga. „Geisterspiele“ treffen die Hütteldorfer laut Trainer Dietmar Kühbauer „am härtesten“.

„Wir wollen so hoch wie möglich in der Endtabelle stehen“, betonte Rapids Sportdirektor Zoran Barisic, dessen Team aktuell Tabellendritter ist, bei einem Medientermin am Donnerstag. Gleichzeitig merkte der 49-jährige Wiener aber auch mit Blick auf die Coronavirus-Krise an: „Diese Phase hat uns gezeigt, dass es viel, viel wichtigere Dinge gibt als den Fußball.“

Trainer Kühbauer pflichtete ihm bei: „Die Zeit, die wir alle in Österreich jetzt erlebt haben, die wünscht man keinem.“ Dass aufgrund der Pandemie keine Zuschauer bei den Spielen im Stadion dabei sein dürfen, ist für Rapid ein ganz großer Nachteil. „Uns trifft es sicher am härtesten“, meinte Kühbauer. „Mir tut es um den Fan leid, aber leider gibt die Situation nichts anderes her.“ Rapid hat den höchsten Zuschauerschnitt in der Bundesliga und hätte in der entscheidenden Phase wohl durchgehend vor mehr als 20.000 Fans gespielt.

Leere Ränge „besser als jeder Abbruch“

„Gerade wir als Rapid leben von unseren Fans, sind somit der Club, der am meisten betroffen ist von dieser Krise. Doch selbst ‚Geisterspiele‘, die wir alle nicht haben wollen, sind besser als jeder Abbruch, vor allem was die Wirtschaftlichkeit aller Clubs betrifft“, bekräftigte Barisic, man müsse sich derzeit „an jeden Strohhalm“ klammern.

Die Matches ohne Publikum seien notwendig, „um den Sport, den Profifußball am Leben zu erhalten“, auch Rapid kämpfe als Verein „definitiv ums Überleben“, beteuerte Barisic. „Und wir sind nicht die einzigen in Österreich.“

Kühbauer rechnet mit Verletzungen

Mit Blick auf die durchgehenden „englischen Wochen“ bis zum Saisonende im Juli sprach Kühbauer von „extremem psychischem und physischem Stress“ für die Spieler. Der 49-Jährige ist überzeugt, dass es durch den dichten Matchkalender „leider zu Verletzungen kommen wird“.

Seine Profis müssen deshalb „alles richtig machen – von der Ernährung bis zur Regeneration“, um dieses Risiko zu minimieren. Denn laut Kühbauer werde es auch vom Verletzungspech abhängen, ob Rapid das angepeilte Ziel eines internationalen Startplatzes am Ende erreichen wird oder nicht.