Generali-Arena
GEPA/Christian Ort
ÖFB-Cup

Rapid wirft Stadionfrage auf

Mit dem Einzug des SK Rapid ins Uniqa-ÖFB-Cup-Finale ist die Stadionfrage zum heißen Thema geworden. Ausgerechnet in der Generali Arena, der Heimstätte von Erzrivalen Austria, soll Rapid gegen Red Bull Salzburg am 1. Mai das Endspiel bestreiten. Die Vorfälle beim 328. Wiener Derby im vergangenen Dezember sorgen aber für berechtigte Einwände.

Für vier Jahre wurde das Cupfinale an die Austria und die Generali Arena vergeben, durch die Teilnahme Rapids wäre für volle Ränge in der 17.500 Zuschauer fassenden Arena jedenfalls gesorgt, aber nicht nur – wie die Probleme im Vorfeld des bisher letzten Derbys gezeigt hatten, als Hundertschaften von Rapid-Fans beim Anmarsch von der Polizei stundenlang angehalten worden waren. Das Cupfinale würde Hardlinern unter den Rapid- und Austria-Fans wohl wieder eine Bühne bieten.

ORF-Fachkommentator Herbert Prohaska sprach von einer besonders unangenehmen Situation – mit Rapid im Finale. „Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht, warum sich die Austria darum gerissen hat, in den nächsten Jahren das Cupfinale haben zu wollen“, sagte Prohaska. „Wir erinnern uns doch alle an das letzte Derby. Jetzt haben wir wieder ein Hochsicherheitsspiel. So in dieser Form haben sie das wohl sicher nicht gewollt. Aber es muss ein Geschäft sein, sonst hätte sich die Austria nicht beworben“, so Prohaska.

Salzburg und Rapid im Cupfinale

In den Halbfinalspielen setzte sich Salzburg gegen den GAK mit 6:0 durch, Rapid musste gegen den LASK ins Elferschießen.

Krammer appelliert an ÖFB

Für eine Verlegung des Cupfinales sprach sich am Donnerstag Rapid-Präsident Michael Krammer aus – am besten ins Happel-Stadion im Prater. Dafür plädierte Krammer aus Gründen der Sicherheit und auch der Kapazitäten. 50.000 Zuschauer würden dort Platz finden. Ein Finale im Austria-Stadion goutiert er genauso wenig wie der Erzrivale selbst.

„Mein Appell an den ÖFB: Bitte verlegen wir das ins Happel-Stadion, das wäre ganz wichtig und eine gescheite Idee“, sagte Krammer auf Radio Wien. Das wäre laut Rapid-Präsident „in doppelter Hinsicht besser. Erstens um die Sicherheit des Zugangs zu gewährleisten, zweitens um möglichst vielen Fußballfans die Möglichkeit zu geben, das Spiel zu sehen.“ Er setze bei den handelnden Personen auf eine „gewisse Flexibilität“.

Klagenfurt bringt sich ins Spiel

Eine sinnvolle Alternative neben dem Happel-Stadion wäre wohl die 30.000 Zuschauer fassende Wörthersee-Arena in Klagenfurt, wo schon in den vergangenen vier Jahren und insgesamt sechsmal der Cuptitel ausgespielt wurde – vor zwei Jahren zum bisher letzten Mal zwischen Rapid und Salzburg (1:2). Die Kärntner brachten sich am Donnerstag als Veranstalter selbst wieder ins Spiel.

„Unser Angebot an den ÖFB ist weiterhin aufrecht, als neutraler Austragungsort für das Cupfinale zu fungieren“, sagte Sportreferent und Vizebürgermeister Jürgen Pfeiler (SPÖ). „Der Termin am 1. Mai ist für sie reserviert.“ Die Einladung unterstrich auch Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ): „Unser Wörthersee-Stadion steht bereit und wäre sicher die perfekte Wahl für das Cupfinale – auch, weil hier tatsächlich der Fußball im Mittelpunkt stehen würde.“ Klagenfurt hatte erstmals 2010 als Ausrichter des Cupfinales fungiert.