Rapid-Jubel
APA/Hans Punz
ÖFB-Cup

Rapid nach Torfestival im Halbfinale

Der SK Rapid Wien hat am Sonntag das Halbfinale des Uniqa-ÖFB-Cups komplettiert. Die Hütteldorfer setzten sich daheim gegen Ligakonkurrent TSV Prolactal Hartberg in einem Torfestival mit 5:2 (1:0) durch. Eröffnet und abgeschlossen wurde der Schlagabtausch im Allianz Stadion von Thomas Murg.

Der 24-jährige Mittelfeldspieler erzielte vor der Pause den einzigen Treffer (42.) und zeichnet auch für den Schlusspunkt zum 5:2 (91.) verantwortlich. Die weiteren Rapid-Treffer steuerten Andrija Pavlovic (50., 74.) sowie Maximilian Hofmann (52.) bei. Die Gäste aus Hartberg kamen durch ein Eigentor von Manuel Martic (69.) und Siegfried Rasswalder (82.) auf 1:3 bzw. 2:4 heran.

Vor Rapid hatte am Sonntagnachmittag bereits Meister Red Bull Salzburg mit einem 2:1-Sieg bei Zweitligist SC Wiener Neustadt das Cuphalbfinale erreicht. Am Freitag hatte Regionalligist GAK Rekordsieger Austria Wien mit 2:1 eliminiert, am Samstag schoss der LASK SKN St. Pölten mit 6:0 vom Platz. Die Halbfinal-Paarungen lauten GAK gegen Salzburg und LASK gegen Rapid.

Kühbauer setzt auf Offensive

Drei Tage nach der 0:1-Heimniederlage in der Europa League gegen Inter Mailand entschied sich Dietmar Kühbauer für eine wesentlich offensivere Aufstellung. Der Rapid-Trainer nahm sechs Wechsel vor und tauschte die gesamte Offensive aus. Hinter Stoßstürmer Pavlovic liefen Murg, Christoph Knasmüllner und Schobesberger auf. Bei Stürmerneuverpflichtung Aliou Badji fehlte noch die Spielgenehmigung.

Philipp Siegl (Hartberg), Rene Swete (Hartberg), Thomas Murg (Rapid)
APA/Hans Punz
Hartberg-Goalie Swete musste in Hütteldorf gleich fünfmal hinter sich greifen

Auch ohne die Sturmhoffnung dominierte Rapid wie bereits vermutet die Anfangsphase. Die erste Großchance fand Schobesberger aber erst nach einer halben Stunde vor, nach Murg-Stanglpass blieb der Fersler beim Versuch. Die Gastgeber wurden aber drängender: Hartberg-Goalie Rene Swete parierte Abschlüsse von der Strafraumgrenze von Murg (33.) und Schobesberger (34.).

Hartberg probiert mitzuspielen

Hartberg igelte sich nicht ein. Die Strafraumszenen der Steirer, die ohne ihre stabilisierende Stammmittelfeldzentrale aus dem Herbst sowie die verletzte Liefering-Leihgabe Mohamed Camara auskommen mussten, endeten aber zumeist vor der Gefahrenzone. Drei Minuten vor der Pause verlängerte Pavlovic einen Pass von Stephan Auer in den Lauf von Murg, der den Ball problemlos an Swete vorbeischob (42.). Rapids Führung hatte sich abgezeichnet.

42. Minute: 1:0 – Murg trifft für Rapid

Kurz vor der Pause gehen die Hausherren verdient in Führung: Murg lässt sich die Chance nicht nehmen und schließt überlegt ab.

Die Vorentscheidung sollte früh in Hälfte zwei fallen. Hartberg-Verteidiger Michael Blauensteiner servierte Pavlovic an der Strafraumgrenze den Ball, der Serbe traf nach Doppelpass mit Schobesberger aus kurzer Distanz zum 2:0 (50.). Drei Minuten später machte der aufgerückte Hofmann nach Murg-Flanke den Deckel drauf (52.). Hartberg-Kapitän Rasswalder blieb im Luftduell zweiter Sieger.

Grün-weiße Defensive nicht immer sattelfest

Schobesberger (61./Lupfer) und Stefan Schwab (66.) ließen noch Chancen auf das vierte Rapid-Tor aus, das Pavlovic nach Martic’ Eigentor (69.) in der 74. Minute per Kopf gelang. Der Serbe hat damit alle seine bisherigen vier Tore im Cup erzielt. Rasswalder bezwang einen chancenlosen Richard Strebinger dank sorgenfreier Defensive noch zum 2:4 (87.), ehe Murg sehenswert zum Endstand traf (91.).

91. Minute: Murg-Traumtor zum 5:2

Thomas Murg setzt den Schlusspunkt: Mit einem herrlichen Schlenzer trifft er in der Schlussphase zum 5:2-Endstand.

Der ungefährdete Aufstieg lässt Grün-Weiß wohl positiver Richtung Ligaauftakt gegen Meister Salzburg am kommenden Sonntag schielen. Noch zuvor wartet das Rückspiel gegen Inter in Mailand. Hartberg, das im Herbst einen sensationellen 3:0-Heimerfolg gegen Rapid in der Liga gefeiert hatte, war vor 12.700 Zuschauern in Wien von einer neuerlichen Überraschung weit entfernt.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Die Spieler haben es gut gemacht. Es war enorm wichtig, dass wir kurz vor der Pause das Tor gemacht haben. Wir haben den Gegner schon in der ersten Hälfte kontrolliert. Das Einzige, das mich geärgert hat, war die letzte Viertelstunde. Da haben wir gesehen, dass wir gewinnen und haben dann die Räume nicht mehr zugemacht. Wir werden jetzt nicht in Jubelstürme ausbrechen. Es war eine sehr gute Leistung, wir haben das meiste davon umgesetzt, was wir vorhatten. Es war auch wichtig für den weiteren Saisonverlauf. Wenn wir gestrauchelt wären oder mit einem schlechtem Spiel weitergekommen wären, wäre der Druck nicht weniger geworden.“

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): „Es war ein absolut verdienter Sieg von Rapid. Wir waren in der ersten Hälfte zu ängstlich, vielleicht auch deswegen, weil wir so eine Kulisse nicht gewohnt sind. Es hat zu viele Fehler in der Defensive gegeben. Unsere zwei Tore sind Ergebniskosmetik. Vielleicht wäre es im Finish interessant geworden, wenn wir den Elfer bekommen und auf 3:4 gestellt hätten, ein Sieg von uns wäre aber nicht verdient gewesen.“

Stefan Schwab (Rapid-Kapitän): „Wir sind aufgestiegen und haben fünf Tore erzielt, da können wir zufrieden sein. Im Spiel nach vorne hat das heute schon gut ausgeschaut.“

ÖFB-Cup, Viertelfinale

Sonntag:

Rapid – Hartberg 5:2 (1:0)

Wien, Allianz Stadion, 12.700 Zuschauer, SR Jäger

Torfolge:
1:0 Murg (42.)
2:0 Pavlovic (50.)
3:0 Hofmann (52.)
3:1 Martic (69./Eigentor)
4:1 Pavlovic (74.)
4:2 Rasswalder (87.)
5:2 Murg (91.)

Rapid: Strebinger – Auer, Sonnleitner, Hofmann, Bolingoli (68./Müldür) – Martic, Schwab – Murg, Knasmüllner, Schobesberger (68./Ivan) – Pavlovic (77./Alar)

Hartberg: Swete – Blauensteiner, Huber, Siegl, Rasswalder (87./Ilic) – Tschernegg, Sittsam (53./Sanogo) – Flecker, Rep, Kröpfl – Tadic (78./Skenderovic)

Gelbe Karten: Murg, Müldür bzw. Rasswalder, Rep

Die Besten: Pavlovic, Murg, Hofmann bzw. Tschernegg